Was ist Ramadan?
Der Ramadan ist für Muslime ein ganz besonderer Monat, eine Zeit vieler Segnungen. In dem Fastenmonat fasten die Gläubigen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Dieses Fasten gehört zu den fünf Säulen des Islams. Am Ende des Monats wird das Ramadan-Fest gefeiert. Fasten bedeutet im Islam, dass man sich von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang allem enthält, dass das Fasten bricht, sprich der Nahrungsaufnahme, dem Geschlechtsverkehr und jeglichem üblen Tun.
Das Gebot des Fastens, ist für alle Muslime bindend, die als mündig angesehen werden können, also Muslime, die erstens geistig und pathologisch gesund und zweitens in die Pubertät eingetreten sind.
Die eigentliche Spiritualität des Fastens entspringt jedoch nicht dem bloßen Entsagen von Speise und Trank, sondern der Selbstdisziplinierung und dem Sich-Fernhalten von allem Verwerflichen.
Der Ramadan versinnbildlicht diese grundlegende geistige und körperliche Reinigung. Ziel des Ramadans ist es unter anderem, sich am Ende des Monats von schlechten Angewohnheiten des Alltags befreit zu haben und sich über die eigenen problematischen Wesenszüge und deren Konsequenzen klar zu werden.
Die positiven Veränderungen sollen sich natürlich auch auf die Zeit nach dem Ramadan erstrecken. Neben dem schon erwähnten Verzicht auf die materiellen Lebensbedürfnisse ist demnach die Fastenzeit das wichtigste Erziehungsmoment hin zu einer Ethik, das nicht dem Einzelnen, sondern der Gemeinschaft zukommt. Die Familie, das Umfeld, die ganze Gemeinschaft hat Anspruch darauf, dass sich der Fastende in der Vermeidung von schädigen Praktiken, wie zum Beispiel Spott, üble Nachrede, Gier, Geiz, Neid usw. übt.
Gott hat das Fasten als eine Anstrengung, nicht aber eine Last und nicht für sich, sondern für den Menschen zum verbindlichen Gebot erhoben. Die Muslime sind verantwortlich für ihr Glaubensbekenntnis und ihre verbindlichen Riten, wie jeder Gläubige in seiner Glaubenswelt auch. In vielen Religionen ist das Fasten ein Mittel der Selbstwerdung und es fällt daher den Gläubigen der meisten Konfessionen leicht, dies gegenüber den jeweils anderen Gemeinschaften anzuerkennen und zu schützen. Diese wichtige Gemeinsamkeit wird seit Jahren in den Moscheen gepflegt, indem Nachbarn und alle anderen Interessierten zum gemeinsamen Iftar-Essen (Fastenbrechen) willkommen geheißen werden.
